Die Diagnose
Unser Schatz kam vor uns in der zweiten Klinik an. Er wurde dort von den Ärzten und Schwestern der Intensivstation untersucht.
Wir mussten draußen im Flur warten… und warten… und warten… nur gelegentlich kam eine Schwester, die uns mitteilte, dass es noch etwas dauern würde. Nach einer gefühlten Ewigkeit und einem ganz schlechten Gefühl kam dann eine Ärztin, die uns wieder verdeutlichte, dass unser Sohn schwer krank sei. Sie erklärte uns, was mit ihm war, doch so richtig aufnahmefähig waren wir in dieser Situation nicht.
Nach etwa 4 Stunden (oder sogar mehr?) durften wir endlich zu unserem Kleinen: das war wohl mit der schlimmste Anblick, den man sich vorstellen konnte. Er war sediert und wurde beatmet. Außerdem hatte er einen Katheter, durch den viele Medikamente in ihn flossen und eine Magensonde führte durch seine Nase in den Magen. Er war komplett nackig, bis auf die Windel, seine Augen waren nicht komplett geschlossen (er hat aber auch schon vorher öfters mit offenen Augen geschlafen), seine Brust bewegte sich in regelmäßigen Abständen auf und ab und sein Mund war leicht geöffnet. Er wirkte absolut nicht so, wie wir ihn noch von vor 10 Stunden kannten.
Im Zimmer wurden wir dann nochmals ausführlich aufgeklärt, wie es um unseren Sonnenschein stand: Der Arzt betonte, dass es haarscharf war. Er leide an einer dilatativen Kardiomyopathie. Das bedeutet, dass seine linke Herzhälfte so stark vergrößert war, dass das sauerstoffreiche Blut nicht ausreichend in die Organe gepumpt werden konnte. Die Pumpleistung betrug 20%. Seine anderen Organe fingen an zu versagen. Die Leber war hoch gerutscht und vergrößert. Seine Nieren arbeiteten auch nicht mehr so, wie sie sollten. Wir sollten froh sein, dass er noch am Leben ist und jetzt wird von Tag zu Tag geschaut. Die Ärzte versuchten die Herzinsuffizienz medikamentös zu behandeln und die anderen Organe zu stärken.
Wir hatten nun das Schicksal unseres Sohnes in die Hände und in das Wissen der Ärzte gelegt – ein komisches Gefühl nicht wirklich etwas tun zu können. Wir waren einfach nur noch fertig, blieben noch ein wenig bei unserem Sohn, weinten und hofften auf ein kleines Wunder. Ein schreckliches Gefühl unseren Schatz allein in einer fremden Umgebung zu lassen, aber wir wussten, dass sie ihm helfen werden.
Habt ihr Ähnliches erlebt, Anmerkungen oder Fragen, schreibt einfach in die Kommentare.
Tina
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